Adelina | Rin | Cookie

Es war eisig. Ein starker Wind fuhr durch die kahlen Bäume und sauste über gerodeten Felder. Er pfiff laut und die vielen Mäuse verkrochen sich in die warmen Ecken der Scheunen. Palazzo lag verlassen da. Hie rund da sah man einen Zweibeiner dahin eilen, dann wieder ein kleines Tier.
Adelina stolzierte über die niedrigen Dächer der Wohngebäude, der Wind zerrte an ihrer kleinen Gestalt, aber die Gefleckte trotzte dem ungemütlichen Wetter. Als es heftiger schneite und der Wind stürmischer wurde sprang sie von dem Dach hinab und lief zu einer Scheune. Im Heu war es war und kuschelig, es roch nach Mäusen und Kühen. Adelina putzte sich und fuhr die Krallen aus. Sie hatte etwas Appetit und eine Maus wäre jetzt genau das richtige. Gemütlich, aber aufmerksam setzte sie sich in eine Ecke. Die Katze lauschte aufmerksam, hörte das raschelnde Heu und das Schlagen von vielen kleinen Mäuseherzen. Die kleinen Tiere schienen in ständiger Bewegung zu sein. Adelina schnupperte und roch den warmen Duft von Fleisch und Blut. Sie erspähte eine dicke braune Maus, die an einem Heuhalm zog. Langsam, das Gewicht auf die Oberschenkel verlagert, nah am Boden schleichend bewegte die Gefleckte sich auf ihre Beute zu. Das kleine Tier bemerkte die Gefahr erst als es schon zu spät war. Adelina sprang und schleuderte das hilflose Tier in die Luft. Ein schneller Biss war die Todesursache.

Es schneite wie verrückt und Rin war schon den ganzen Tag unterwegs. Sie lief über einen großen Platz. Man, hier ist ja aber wirklich gar nichts los! dachte sie. Aber gut, es war besser als auf einen Haufen Menschen zu treffen. Sie spürte neben sich ein Zittern und sah zu ihrem kleinen Sohn Tenshi an ihrer Seite. Sein Fell war noch nicht so dick wie ihres und er fror ganz schrecklich. Rin sah sich nach einer warmen Unterstellmöglichkeit für sie beide um. Da sah sie eine Scheune, sie war nicht richtig verschlossen und der Spalt reichte aus dass sie und Tenshi hindurch schlüpfen konnten.

"Komm, Tenshi, ich glaube ich habe einen warmen Platzt gefunden." sagte sie und stupste ihn an. Der kleine halb erfrorene freute sich und konnte gar nicht schnell genug zu der Scheune kommen und sich durch den Spalt quetschen. Rin lächelte leicht als sie ihm zu sah, behielt aber auch die Umgebung gut im Auge, nicht das hier ein Mensch kam und sie sah. Auch sie war froh als sie endlich in der warmen Scheune war.

Adelina wollte sich gerade über die Maus hermachen da knarrte das Scheunentor. Zwei Hunde kamen herein, einer war noch ein Welpe. Trotzdem packte die Katze schnell ihre Beute und floh auf eine nahe Feldmaschine. Fauchend beobachtete sie die Neuankömmlinge. Mehr würde sie nicht jagen können, wenn ihr zwei Hunde im Nacken saßen.
Angewidert blickte die Gefleckte auf die beiden Hunde, in ihrem Blick lagen aber auch Abschätzung und ungeduldiges Abwarten. Erst wenn sich die Lage stabilisiert hatte würde sie dazu kommen die Muas zu verspeisen und dann war sie wahrscheinlich längs tkalt und steif. Um dies zu verhinden schlang Adelina ihre Beute in wenigen Bissen hinunter, spuckte Fell und Knochen aus, dabie behielt sie die Hunde im Auge. Ihr war nicht wohl bei der Sache, außerdem hatte sie Hunger und die Mäuse versteckten sich schließlich im Heu.

Rin sah kurz auf zu der knurrenden Katze, interessierte sich aber nicht weiter für diese. Tenshi schien allerdings an der 'Glückskatze' interessiert zu sein.

"Mama, warum knurrte uns die Katze an? Wir haben doch gar nichts gemacht." fragte er. Rin antwortete mit einem Blick auf die Katze. "Wir sind hier wahrscheinlich einfach nicht willkommen, aber wir bleiben trotzdem. Zumindest bist du dich etwas aufgewärmt hast Schatz."

Rin fing an in dem Stroh ein Bett zu bauen und legte sich dann hin. Sie sah, dass Tenshi immer noch die Katze an starrte und hörte ihn sagen. "Komm doch runter Katze! Wir tun nix, will wollen uns nur etwas aufwärmen weil es drausen so kalt is!" Rin schüttelnte lächelnd den Kopf.

"Komm jetzt her kleiner Engel, du musst etwas schlafen und dich aufwärmen." sagte sie noch einmal und endlich kam Tenshi und legte sich zu ihr, kuschelte sich an sie heran. Aber schlafen konnte er anscheinend nicht so fasziniert war er von der Katze, denn immer wieder sah er in ihre Richtung.

Der Kleine schien ja nichts sonderlich gefährlich, aber die große Hündin, bei der war Adelina sich nicht sicher. Vorsichtig kletterte sie von dem Traktor hinunter und verdrückte sich auf die andere Seite der Scheune. Die beiden behielt sich immer im Blick, abe rauch die Mutter schien nicht sonderlich interessiert daran die Gefleckte zu jagen. Also widmete Adelina sich ihrem Magen und fing eine weitere Maus, die sie gierig verschlang. Nun war ihr Hunger gestillt und sie wollte ein weig schlafen. In einem bis zum Rand gefüllten Heuwagen, außer Reichweite der unerwünschten Gäste rollte sie sich zusammen.

Cookie war gerade erst wieder vor ein paar Menschen weg gerannt, sein Atem ging schnell und er konnte nicht mehr rennen. Trotz seines dicken Felles begann er zu frieren. Er wunderte sich immer über die Menschen, die doch ziemlich verrückt waren oder so. Immerhin hatten sie ihn erst ausgesetzt und jetzt jagten sie ihn? Jetzt suchte er nach ein bisschen zu Essen und einer warmen Höhle oder so wo er schlafen konnte. Als er herum schlich, bemerkte er plötzlich den Geruch einer Katze.

Als die Katze außer Sichtweite war, schien sich Tenshi doch dafür zu entscheiden etwas zu schlafen und kuschelte sich noch enger an Rin. Sie legte ihren Schwanz auf ihn und wartete bis er schlief. Als seine Atmung langsam und gleichmäßig war, er endlich tief eingeschlafen war, traute auch sie sich jetzt etwas zu schlafen. Sie legte den Kopf auf die Vorderpfoten und schloss die Augen. Zuerst dauerte es noch eine ganze Zeit bis sie einschlafen konnte, sie war zu wachsam, achtete auf jedes Geräusch, doch dann übermannte sie die Müdigkeit. Und sie träumte. Im Traum sah sie Tenshi über eine schöne grüne Wiese springen und sie ging ihm langsam lachend hinter her. Es war ein schönder Traum, nirgendwo waren Menschen.

Doch in Gegenwart dieser Tiere konnte Adelina nicht lange schlafen. Sie beunruhigten das Gemüt der Katze. Wie sollte man den ruhig schlafen, wenn man die Scheune mit zwei Hunden teilte. Also streckte die Gefleckte ihren langen Körper, miaute herzhaft und schüttelte sich das Heu aus dem dichten Fell. In der Scheune gab es einen Heuboden, der nur ein Ecke der Scheune einnahm und nur durch eine Leiter zu erreichen war. Adleina sprang, flink wie sie war, die Leiter hinauf und konnte von der Kante hinuter in den großen Raum schauen. Auch von hier oben konnte sie die Mäuse noch sehen. Und die Hunde, welche sich zusammengerollt hatten und selig schliefen. Aber auch hier, wo das pieksige Stroh gelagert wurde, gab es Mäuse. So ein Pech, wahrscheinlich waren sie auch noch fetter als die dort unten. Zu schade daas Adelina keinen Hunger hatte. Stattdesen setzte sie sich aufrecht an den Rand des Bodens, legte den Schwanz ordentlich über die Vorderpfoten und beobachtete ihre Umgebung. Hier oben gab es ein kleines Fenster und der eisige Winterwind piff durch die Fugen. Es roch schon wieder nach Hund, diesmal war es ein Rüde. Adelina fragte sich was den bloß los war, bei diesem Wetter. Der unangenehme Gedanke an das kalte Wetter draußen schüttelte die Gefleckte sich.

Cookie entdeckte eine Scheune und suchte einen Eingang der groß genug war damit er rein passte. Als er einen Eingang fand schlüpfte er in die Scheune hinein. Dort lagen zwei Hunde und als er sich weiter umsah, entdeckte er auch noch eine Katze. Aber er war müde und hier war es warm. Also ging er zu einer Ecke und legte sich dort hin, dann rollte er sich zusammen.
Er war so müde, das ihn das nicht störte und hier drin roch es kaum nach Mensch, das hieß hier waren kaum welche.

Rin erwachte durch das Knarren der Scheunen Tür. Sie sah, wie ein großer Rüde die Scheune betrat und sich um sah. Der Rüde sah sich um und suchte sich schließlich eine Ecke in die er sich legte. Für Rin war die Ausruhzeit damit vorbei. Zwar blieb sie liegen damit sie Tenshi nicht weckte, aber sie beobachtete den größeren Hund aufmerksam. Bei Rüden konnte man nie wissen was sie so dachten. Rüden denken anders als wir Hunde. dachte sie an einen Spruch den sie mal gehört hatte, und sie konnte da nur zu stimmen. Rüden konnten unberechenbar sein!

Aufmerksam, aber schwiegend verfolgten die gelben Augen der Katze das Geschehen. Der Rüde schien kein Interesse an den anderen zu zeigen. Er sah aus wie ein Fellmops, wie Adelina zu sagen pflegte. Hm, sollte ich nicht langsam gehen? Nein, vielleicht kann man die da unten ein bisschen ärgen und ihnen eins auf die Nase geben. Trottelige Fellklotze.
Geschwind wie ein bunter Blitz flizte die Gefleckte die Leiter runter und psrang ins Heu, wo sie sich verbarg. Tief sog sie den Geruch des trockenen warmen Heus ein, dann spürte sie die Gerüche der Hunde auf. Den Welpen wollte sie in Ruhe lassen. Adleina fauchte laut und sprang aus dem Heu. EIgentlich legte die 3-jährige sich nicht mit Hunden an, aber wenn sie ihr nach und nach die Scheune streitig machten?

Cookie bemerkte das er nicht grad erwünscht war und stand wieder auf, dann schüttelte er sich erstmal...irgendwie war er schon sehr traurig darüber, denn nie wollte jemand ihn bei sich haben. Immer war er unerwünscht. "ich geh ja schon..." murmelte er und ging mit runterhängenden Kopf Richtung Ausgang.
Er hatte doch gar nichts getan und wollte doch einfach nur etwas schlafen und mehr nicht! Aber das durfte er auch nicht...nun musste er also zurück in die kälte und hoffen das er dann erfror... oder vielleicht würde er sich auch endlich mal von den Menschen fangen.

Rin war erst erleichtert als der Rüde gehen wollte, doch dann tat er ihr Leid. Er kam ihr irgendwie noch wie ein Welpe vor. Außerdem schien er trotz seines dicken Fells zu frieren.
"Solange du meinem kleinen Tenshi nicht zu nahe kommst kannst du von mir aus ruhig bleiben. Aber frag da lieber mal die Katze die aus dem Stroh gesprungen ist, die war noch früher hier als wir beide." sagte sie freundlich, sanft. Je mehr sie ihn an sah, kam er ihr wie ein kleiner, trauriger Welpe vor, er war bestimmt auch jünger als sie selbst.

Fauchend und mit gesträubtem Fell beobachtete sie den melancholischen Streuner. Auf einmal tat er ihr doch sehr leid und sie entspannte sich. »Du kannst bleiben. Ich will dich nicht daran hindern, nur bleibt mir vom Hals und stört nicht meine Jagd und meinen Schlaf.« Müde, erschöpft vom Tag und von dem Trubel, kletterte Adelina ins Heu, tief hinein und rollte sich zu einer Kugel zusammen. Als bald träumte sie von frischen Kaninchen, vom Wald und von seinen Düften.

Cookie überlegte kurz, ging aber dann doch zurück zu der Ecke, wo er vorher gelegen hat und das Heu schon so schön hingerichtet hatte. Dort rollte er sich wieder zusammen, lies aber diesmal seine Augen offen, denn irgendwie konnte er nicht schlafen. Der Geruch von menschen kam näher und er hatte doch angst, das er wieder gefangen wurde.
Sie würden ihn nur wieder einsperren und ihm schlechtes Futter geben.

Der Rüde blieb, und Rin setzte sich vorsichtig auf, so das sie Tenshi nicht weckte. Draußen kam der Geruch von Menschen nähter. Scheiß Menschen!, dachte sie. Konnten die einen nicht ein einziges mal in Ruhe lassen?! Sie stand kurz auf um sich zu strecken und setzte sich dann wieder neben Tenshi. Sie passte auf und bereitete sich auf den Fall vor, dass wirklich ein Mensch hier in die Scheune kam.

Der Geruch von Menschen weckte Adelina, schweigend, aber nun hellwach verharrte die Gefleckte. Ihre Ohren waren gespitzt und kein Geräusch konnte ihnen entgehen. Schritte auf dem Schotter vor dem Tor, dann das Knarzen des morshcne Holzes. Die Scheunenpforte wurde aufgeschoben und zwei Männer traten ein. Der eine war hochgewachsen, ja schlacksig. Sein langes Gesicht wies einen leicht dümmlichen Ausdruck auf. Der andere war klein, dick und trug einen teuren Anzug, sein Haut war dunkel und die schwarzen Haare waren mit viel Gel zurückgekämmt. Einer von der Küste! Die Augen wurden durch eine verspiegelte Sonnenbrille versteckt. Und das bei diesem Wetter?